Gnostik

… aus dem altgriechischen gnō̂sis »Er-Kenntnis oder Wissen«. Der Gnostizismus ist eine Geistes- oder auch Kulturwissenschaft. Sie erforscht historisch und untersucht empirisch sämtliche religiösen Lehren und Gruppierungen des 2. und 3. Jahrhunderts n. Chr. und davor.

Sie befasst sich dabei mit allen konkreten Religionen, den verschiedensten religiösen Gemeinschaften, Weltanschauungen und Ideologien sowie dem verbindenden oder mitschwingenden religiösen Ausdrucks- und Deutungsweisen sinnstiftender Erzählungen, Worte oder Texte der Vergangenheit und Gegenwart.

Kann Religion eine Möglichkeit zur gesellschaftlichen Orientierung geben und Zuversicht vermitteln?! Mit einem verstärkten Interesse an Mikrobiologie und Neurowissenschaften und der Rolle von Emotionen und der Erforschung des Unterbewussten in Entscheidungsprozessen ist die Bedeutung von sinnstiftenden Erzählungen (Narrativen) in der öffentlichen Diskussion gewachsen.

Die Gnosis entwickelte sich im 2. Jahrhundert zum theologischen Hauptgegner der frühen Kirche. Die Positionen der Gnostiker fassten teilweise in einigen Gemeinden des frühen Christentums Fuß, wurden aber vom Neuen Testament strikt abgelehnt. Die Grundtendenz der gnostischen Lehren ist eine oberste, über alle irdische Wirklichkeit schlechthin erhabene »Göttlichkeit«, die sich in vielfachen Abstufungen und Ausströmungen entfalten darf.

Die alten Weisen sagen, dass die Erlösung des Menschen in der Gnosis liegt, das heißt, in der Erkenntnis seines kosmischen Geschicks und der Göttlichkeit seines eigenen Selbst.

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