Der Phlegmatiker

Den Phlegmatiker kann man an seinen staunenden Augen erkennen, mit denen er die Welt betrachtet und sich mitten im Trubel still, grundentspannt und vergnügt verhält. Er kann auch in stressigen Situationen die Ruhe bewahren und dementsprechend ausgleichend auf sein Umfeld wirken.

Phlegmatisch veranlagte Menschen sind sehr gewohnheitsliebend. Veränderungen gefallen ihnen nicht und es kann eine Weile dauern, bis sie sich an Neues in ihrem nahestehen Umfeld gewöhnt haben. Bei Stress wirken sie auf die Situation nach außen, mitunter erst recht angenehm und zufrieden, was Andere herausfordern kann, wenn es mal wieder schnell gehen soll. Hektik macht sie betont langsam. Mit einem Phlegmatiker kann man die Atmosphäre entspannt, ohne Zeitdruck erleben.

Mein Phlegma entdeckte ich das erste Mal, als ich auf die 60 zu ging. Zuerst war ich erschreckt, ich hatte das Gefühl, werde ich jetzt faul und träge, weil ich älter werde?!! Bis ich begriff, dass ich nicht ewig in diesem Tempo weiterleben konnte. Mein inneres Phlegma vermittelte mir zur rechten Zeit eine mehr als klare Botschaft: Von nun an darf die Lebensreise auch in entspannterem Tempo weiterfließen, um den wahrhaftigeren Tiefen begegnen zu können.

Alle Aufgaben die der Phlegmatiker sich vornimmt, erledigt er gerne und sehr genau, er nimmt sich ausgiebig Zeit dafür. Deshalb braucht er für manches länger als andere Temperamente.

Anregung und mehr Lebensfreude für den Phlegmatiker
Hier ist mehr Zeit einräumen angesagt, damit erst gar keine Bedrängung aufkommen kann. Damit wird auch die Reaktion auf diesen äußeren Drang verhindert, dass der Phlegmatiker nicht noch mehr in seine Ruhe verfällt.

Der Phlegmatiker ist nicht so schnell aus der Ruhe zu bringen, wirkt er allerdings traurig und es fließen zusätzliche Tränen, dann kann man davon ausgehen, dass wirklich etwas für ihn Schlimmes passiert ist. In erster Linie liegt es an uns selbst durch Wut, Zorn, Verwirrung und Verlorenheit oder Trauer zu reisen und uns selbst dabei fürsorglich zu begleiten. Ähnlich verhält es sich mit unserem nahen Umfeld, auch wenn wir die Gründe dafür manchmal selbst nicht nachvollziehen können.

In einem Umfeld mit viel Lebensfreude und Heiterkeit bekommt der Phlegmatiker Anregungen, aus seiner Ruhe zu kommen und sich anstecken zu lassen. Menschen mit vielen Ideen und einem starken Bewegungsdrang tun dem Phlegmatiker gut. Es fordert viel Verständnis, Vertrauen und Geduld vom Gegenüber, im Umgang mit einem Phlegmatiker. Auf der anderen Seite können wir von diesen Menschen Ruhe, Gelassenheit und Friedfertigkeit in uns selbst entdecken.

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