Kampf gegen die Natur
Zwischen 0 und 15 Kilometer über dem Meeresspiegel befinden sich rund um den Erdball - Eintausend Vierhundert Milliarden Tonnen Kohlendioxid. Das CO2 das wir seit Beginn der Industrialisierung ausgestoßen haben. Milliarden von Tonnen die in der niederen Atmosphäre gefangen sind.
Unsere Geschichte ist die eines entfesselten Wettlaufs von 200 Jahren, voller Leidenschaft, Schweiß und Blut
In diesen beiden Jahrhunderten haben die Machthaber, die Wissenschaft und die Industrie, ebenso geniale wie zerstörerische technologische Neuerungen in Gang gesetzt. In diesen beiden Jahrhunderten hat ein Rennen um die Anhäufung von Reich-tümern, über Rohstoffe von Land zu Land, von Kontinent zu Kontinent, immer tiefere Gräben der Ungleichheit gegraben. In diesen beiden Jahrhunderten ist der Konsum zum Wirtschafts-motor und zum Mittel gegen sozialen Aufruhr geworden.
Massenkonsum und Zerstörung
Anfang der fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts beklagen zwei spitzen der Naturforschung William Vogt und Fairfield Osborn, in zwei Büchern mit über zwanzig Millionen Auflage, eine übermäßige Ausbeutung der Vereinigten Staaten und noch in größerem maßen der gesamten Erde, die so nicht weitergehen könne. Die beiden Forscher rufen die Menschheit dazu auf, ihren Kampf gegen die Natur zu beenden. Sie fordern eine Begrenzung des Verbrauchs der natürlichen Ressourcen der Erde.
Doch damals, mitten im Kalten Krieg halten die militärischen, ökonomischen und politischen Eliten Amerikas, eine solche Mäßigung für nicht vereinbar mit dem Wettlauf gegen den kommunistischen Block. Mittlerweile sind China, Brasilien und Indien nun auch zu den Werkhallen und Kornkammern der Welt geworden. Auch sie, nicht nur auch noch Konkurrenten, der bisherigen Machthaber, sie sind nun zusätzlich gigantische Produzenten von CO2 und zahlreichen Umweltschäden.
Beschleunigung geht mit Zerstörung einher
Die Mitte des 20. Jahrhunderts markiert den Beginn dessen, was die Denker das Anthropozän, die große Beschleunigung nennen. Der Begriff »Anthropozän« bezeichnet ein neues geologisches Zeitalter, in dem die Menschheit den dominanten geophysi-kalischen Einfluss auf das Erdsystem hat und daraus die Verantwortung des Menschen für die Zukunft des Planeten abgeleitet wird. Dieses Konzept enthält gleichzeitig eine Aufforderung, die Stellung des Menschen zur Natur und im Kosmos neu zu bestimmen und verantwortlich mit den begrenzten natürlichen Ressourcen umzugehen.
Seit längerem gibt es unendlich viele Debatten um die Bedingungen, Reichweite und Grenzen der menschlichen Handlungsmacht. In relativ kurzer Zeit hat dieses Verhalten sehr unterschiedliche, zum Teil einander sich widersprechende Geschichten hervorgebracht, in denen verschiedene Interessen und Wertvorstellungen angesprochen werden und die deshalb von erheblicher politischer Relevanz sind.
Wie und Wohin werden wir uns führen?
In den letzten 200 Jahren sind immer wieder Wendepunkte entstanden mit denen wir Menschen und der Planet klarkommen mussten. Seit der nuklearen Ära, ist für das Dasein der Erde ein Regime Wechsel entstanden. Es war der Beginn des billigen Erdöls des allgegenwärtigen Plastiks des Asbests, des massenhaft fließenden Betons, der hunderttausenden von chemisch neuen Molekülen und Biozide. Es ist ein Wendepunkt für die Entwaldung, des Klimas, die Übersäuerung und die Ausbeutung der Meere entstanden.
20 % der reichsten Männer und Frauen der Welt sorgen für den größten CO2 Ausstoß. Der seit Beginn des 19. Jahrhunderts von der Bourgeoisie, der Industrienationen und Kolonialmächte entwickelte Lebensstandard, ist für ein Fünftel der Welt zum globalisierten Alltag geworden. Der Kohlverbrauch wächst auch heute noch an und der Ölverbrauch hat zum ersten Mal Einhundert Millionen Barrel pro Tag überschritten. Unsere Digitale Infrastruktur frisst immer mehr Energie.
Das Heilsversprechen für den Planeten, durch die sogenannten Grünen Technologien und durch die Digitalisierung erinnert immer stärker an das Versprechen zu Beginn des 19. Jahrhunderts: Damals sollten Klima und Wälder durch die Kohle gerettet werden.
Die unsichtbaren, in der niederen Atmosphäre gefangenen Eintausend Vierhundert Milliarden Tonnen CO2 sind nun einmal da. Die biologische Vielfalt unserer Lebensräume, wie Wälder, Seen oder Wiesen, auch Ökosysteme, die sogenannte Biodiversität nimmt ab.
Aus dem Anthropozän gibt es vielleicht kein zurück mehr. Es sei denn wir Erdzerstörer machen uns daran den Planeten in letzter Sekunde vor uns selbst zu retten.
Die Erdzerstörer
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