Das Pentagramm zählt zu einem der ältesten und verehrtesten Symbole, das in seiner Bedeutung ebenso vielfältig ist, wie in seiner Anwendung und Interpretation. Die Macht des Pentagramms in der Kulturgeschichte der Menschheit ist heute allgegenwärtig. Es ist ein Symbol aus uralten Zeiten, wir begegnen ihm schon im alten China und Mesopotamien. Die Inder, die Perser und die alten Weisen in der Antike Griechenlands kannten und gebrauchten diese Symbolik, sie war in ihr Leben integriert.
Es diente nicht nur seit Urzeiten als Symbol für den Kreislauf des Lebens, für Gesundheit und Wohlstand, es stand in vielen Bereichen der Lebenskunst als Kraftsymbol und steht für Vollkommenheit. Dieses archetypische Symbol wurde seit Jahrtausenden von Architekten zur Veredelung heiliger Bauwerke verwendet. Es fand bei Künstlern und ihrer sakralen Kunst zur optischen und gestalterischen Verschönerung größten Anklang.
Bedeutung und Gescichte
Die meisten kennen die Darstellung des Pentagramms in Verbindung und Gestalt eines Menschen mit ausgestreckten Armen und Beinen. Das Pentagramm steht auf zwei Spitzen und symbolisiert den Menschen im Kreislauf der fünf Wandlungs-phasen des Fünf Elemente Systems. Es zeigt und symbolisiert gleichzeitig den menschlichen Mikrokosmos, in Verbindung stehend mit dem größeren Ganzen, dem Makrokosmos – wie im Kleinen so im Großen.
Das Pentagramm ist eines der ältesten Symbole der Menschheit. Es findet sich schon auf vorgeschichtlichen Felsenzeichnungen in den Alpen. Auch aus der Steinzeit wurden Höhlenmalereien, Artefakte oder Steinkreise entdeckt, die als Hilfsmittel zur Durchführung magischer Zeremonien dienten.
In der Antike war das Pentagramm Symbol der Venus, sowohl des Planeten als auch der Göttin. Es wurde auf einem Krug aus der mesopotamischen Djemdet Nasr Zeit, um 3000 v. Chr., als Ideogramm der sumerischen Göttin Inanna oder Ištar gefunden.
Die Antiken Griechen benutzten es als Schutz vor „bösen Geistern“. Der antike Mathematiker Pythagoras verehrte es, er kannte es als Symbol für Gesundheit. Stehen an den Ecken des Pentagramms die Buchstaben: S A L U S, was Heil bedeutet, so verkörpert es sowohl Gesundheit als auch die fünf Sinne. Pythagoras interessierte daran besonders der mathematische Aspekt des »Goldenen Schnitts«. Bei den Pythagoreern (Anhänger des Pythagoras) war es das Erkennungszeichen und verbreitete sich in der Spätantike durch die verschiedensten religiösen Kulte, Philosophien und Bünde durch die Jahrhunderte hindurch bis heute weiter.
Abraxas, Gott der Gnostiker und »höchstes Urwesen«, wurde ebenfalls durch ein Pentagramm symbolisiert, weil er die fünf Urkräfte Geist, Wort, Vorsehung, Weisheit und Macht in sich vereinte.
Das Pentagramm war auch ein urchristliches Symbol. Die frühen Christen sahen in den 5 Spitzen des Pentagramms, die Wunden Christi.
Geometrische Bedeutung
Der Name Pentagramm leitet sich aus dem Griechischen ab und bedeutet fünfstrichig oder fünfbuchstabig. Weitere geläufige Bezeichnungen sind Drudenfuss bzw. Drudenstern, Pentakel sowie Pentalpha. Der Name Pentalpha leitete sich ab, da es sich durch fünf ineinander stehende Alphas (Α) bilden lässt. Jede der fünf Linien schneidet die andere nach der Regel des harmonischen »Goldenen Schnitts« und drückt somit eine mathematische Gesetzmäßigkeit aus.
Pentagramm und Architektur
In dieser Funktion findet sich der Fünfstern und das Fünfeck als geometrische Zeichnungsgrundlage nicht nur in der Architektur mittelalterlicher Kirchen, sie geht noch viel weiter in der Zeit zurück. Bis 8700 v. Chr. lässt sich in Mesopotamien ein architektonischer Fortschritt beobachten. Die vormals runden Wohnstätten wandelten sich zu eckigen Häusern, die nun auch über mehrere Räume verfügten.
Aus D. T. Potts: The Archaeology of Elam, Cambride 1999
„Aus derartigen Befunden ergibt sich der Schluss, dass die Konstruktion mit Planungspentagrammen im Gebiet des heutigen Iran über mindestens 4000 Jahre zurückreicht und wahrscheinlich sogar noch weiter“!
Es wird angenommen das die Menschen hier schon die Kunst der Pentagramm Konstruktion genutzt haben. Der Blick aus dem All zeigt, dass auch die Architekten von Persepolis das Pentagramm verehrten. Satellitenaufnahmen zeigen deutlich diese Art der Bauweise, die nicht nur die antiken Baumeister nutzten, sondern auch die der Moderne bedienen sich der Geometrie eines Planungspentagramms.
In der persischen Antike wurde ganz einfach und praktisch das Pentagramm mit Zirkel und Lineal auf geeignetem Untergrund aufgerissen und so wurde die Idealform der Planung nach dem Goldenen Schnitt erreicht! Mit all diesen, über eine weite Zeitspanne verteilten Befunde, ergibt sich der klare Schluss, dass die Konstruktion mit Planungspentagrammen im heutigen Iran eine Tradition von mindestens 4000 Jahren pflegt.
Pentagramm und Kunst in der Renaissance
Von der indogermanischen Zeit an bis hinein in die Neuzeit sind Menschen überzeugt und durchdrungen von der Genialität des Pentagramm Prinzips. Nicht nur in der Architektur wurde mit dem Pentagramm gearbeitet, die Bildhauerkunst und die Malerei nutzte das Hilfs- oder Planungspentagramm ebenso um den Goldenen Schnitt zu finden.
Ein Beispiel für diese wunderschöne Kunst ist das Gemälde der Liebesgöttin Venus von Botticelli, um 1485. Es entstand auf einer 172,5 x 278,5 cm großen Leinwand im Querformat.
Das Bild der Venus zeigt, optisch hervorgehoben, die Lage des zentralen Planungspentagramms. Die Nebenpentagramme, die wir hier sehen können, erschließen sich bei näherer Betrachtung. (Zitat: Aus Spurensuche von Werner Robl).
Ein weiteres sehr schönes Beispiel für die Anwendung des Penta-gramms sind die beiden Reliefs aus Susa, die um 510 v. Chr., zur Zeit des achämenidischen Großreichs entstanden sind. Ursprünglich zierten die Wandbilder den Palast des Königs Dareios den Ersten (549-486 v. Chr.), der im Norden der Akropolis auf der sogenannten Apadana als neues Herrschaftszentrum entstanden war. Sie wurden aus bunt glasierten Ziegeln in hoher künstlerischer Fertigkeit hergestellt und befinden sich heute im Louvre von Paris.
Wie man auch hier unschwer erkennen kann, sind sie nach Pentagramm-Entwürfen erstellt worden, wobei nur bei der Sphinx einige der beweisenden Zirkelpunkte als blaue Umkreise hervorgehoben wurden (Zitat: Aus Spurensuche von Werner Robl).
Pentagramm in Alchemie und Mathematik
Neben der Verwendung als alchemistisches und magisches Symbol hatte das Pentagramm auch eine Bedeutung als mathematische Komponente.
Der zentrale Fünfstern symbolisiert im Sinne Platons die 4 Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft, ergänzt durch das fünfte Element, der Äther. Das Element dass in allen enthalten ist und man als die Quintessenz, lateinisch quinta, »Die Fünfte« bezeichnet.
Der nach oben weisenden Spitze des Pentakels oder Pentagramms ist die Quintessenz, der »Geist« gleichgesetzt. Damit ist der Urstoff allen organischen Lebens auf dem Erdkreis beschrieben, die Grundvoraussetzung für die Entwicklung von Flora und Fauna sowie der menschlichen Existenz.
Die magisch-mystische Bedeutung des Pentagramms
Da der Fünfstern weder Anfang noch Ende hat, übernimmt er im magischen Denken die Bedeutung Macht – „Magie“ und Voll-kommenheit des Kreises. Das Pentagramm kann man in einem Zug zeichnen, am Schluss gelangt man wieder zum Anfang zurück. Ob auf dem Kopf stehend oder auch umgekehrt, das regelmäßige Sternfünfeck, der fünfzackige Stern der aus einer Linie gezogen wurde, ist ein schon in ältester Zeit verwendetes geometrisches Symbol. Das Pentagramm wurde im Mittelalter auch als Drudenfuß bezeichnet.
Im alten Volksglauben besaß das Pentagramm die Macht, „böse Mächte“ und »Elementargeister« zu binden und bedeutete daher Wohlbefinden, Gesundheit und sowas wie „Glück“. Ein rot bemalter Drudenfuß (umgedrehtes Pentagramm), wurde von Bauleuten zum Richtfest in den Dachstuhl gehängt, als Symbol zur Wahrung. Man findet aber auch an den Torbögen alter Häuser diesen Drudenfuß.
Das aufrechtstehende Pentagramm zeigt die symbolische Repräsentation verschiedener Eigenschaften im Kontext eines kreativen und gesunden Lebens. Betrachtet man dieses Symbol umgekehrt, auf den Kopf stehend, also wenn die Spitze nach unten weist, so vermittelt es einen komplett anderen Eindruck: Strahlt es ein Unbehagen aus?
Könnte man auch sagen, die Wirkungen der fünf Elemente auf einem, auf dem Kopf stehenden Pentagramms, bedeuten den Einfluss „negativer Energien“, die krank machen können?!
Pentagramm - Symbol der Satanisten?
Zu einem der populärsten allen schwarzen Symbole zählt wohl das Pentagramm, das in seiner Bedeutung ebenso vielfältig ist, wie in seiner Anwendung und Interpretation.
Man könnte hier alles Mögliche hineininterpretieren und das taten die Menschen auch. Die Form von zwei Hörnern, zwei langen Ohren und die eines Bartes? In einem derartig angeordneten Penta-gramm kann man mit einer beengten, dualen Vorstellung von „Gut und Böse“ den „Herrn oder die Kräfte der Finsternis“ assoziieren.
Diese Art des Denkens oder der Vorstellungen gründeten wohl auf Hinterlassenschaften des wilden Denkens, archaischer Kulturen, die auf magischen Zusammenhängen basierten. Früheste schriftliche Quellen der Magie reichen bis in die Zeit der mesopotamischen, sumerischen und altägyptischen Hochkulturen zurück.
Interessant ist hierbei, dass Baphomet kein Sinnbild des Teufels ist. Es stellt vielmehr ein Bild für die Vereinigung der widersprüch-lichsten Eigenschaften in einem Wesen dar.
In der »Schwarzen Magie« bezeichnet der auf der Spitze stehende Fünfstern den bocksfüßigen Teufel, und er sollte wohl als ein Zeichen für die Verkehrung der gottgeschaffenen Natur des Menschen dargestellt werden.
Kirchenzauber
Die Kirche des Mittelalters führte, getrieben von radikalen Strömungen, einen Feldzug, gegen alle mächtigen Symbole, die dem Kreuz Konkurrenz machen konnten. Wegen ihres mathematisch-heidnischen Hintergrundes hassten sie das Pentagramm und machten es zum „Symbol des Satans“. Die Kirche verfolgte alles und Jeden, die den fünfzackigen Stern verehrten.
Die Freimaurer
Selbst die Freimaurer, wurden von der Kirche als Teufelsanbeter stigmatisiert. Für sie war, bzw. ist das Pentagramm auch heute noch ein Symbol des Lichts und der Gerechtigkeit. Die »Freimaurerei« versteht sich unter einer operativen und spekulativen Bezeichnung.
Alles sehende Auge im Pentagramm
Bei der ersteren Bezeichnung spielen sie auf die Regeln der Architektur an, durch welche „ein Bauwerk, Ansehen, Kraft und Schönheit bekommt und durch welche ein richtiges Verhältnis und richtige Übereinstimmung erzielt wird“. Durch die Letztere soll der Aspirant oder Schüler lernen, seine „Leidenschaften zu zügeln, winkelrecht handeln, seine Zunge im Zaum halten, Geheimnisse bewahren und Menschenliebe üben“.
Negation
Die Einordnung als negatives Symbol ist eindeutig christlich bedingt. In mittelalterlicher und nachmittelalterlicher Zeit galt das Pentagramm als Bannzeichen gegen das Böse sowie als Zauber- und Abwehrzeichen gegen Dämonen. Der Name Drudenfuß, welcher in der katholischen Kirche geschmäht wurde, wird zum einen damit erklärt, dass das Zeichen als Schutzzeichen gegen nächtliche Spukgeister angesehen wurde. Dabei findet sich das Pentagramm durchaus im christlich-kirchlichen Bereich, wie z.B. in Fenstern romanischer und gotischer Kathedralen wieder.
Nach einer 18-jährigen Unterbrechung wegen Geldmangels konnten ab 1258 die Baumeister Thomas von Cormont und sein Sohn Renaut den Kathedralbau im Sinne Roberts von Luzarches vollenden. Kathedralbaumeister Robert von Luzarches bekannte sich offen in der Verwendung von Pentagrammen als Planungshilfe beim Kirchenbau. Er verewigte es sogar als zierendes Fensterelement in der Kathedrale von Amiens.
Schon aus der Ferne fällt dem Betrachter das hoch am Querhaus angebrachte Rundfenster auf, das durch ein Pentagramm in 5 Sektoren gegliedert wird. San Bartolomé ist allerdings nicht die einzige spanische Kirche des 13. Jahrhunderts, die ein Fenster mit einem inversen Pentagramm zeigt.
Die Kirche San Juan in Castrojeriz liegt inmitten der nordspanischen Meseta am berühmten Jakobspilgerweg und weist ein Fenster mit einem auf dem Kopf stehenden Pentagramms über ihrem Westportal auf. Das heidnische Symbol des Pentagramms machte wegen seines genialen Prinzips auch vor dem Allerheiligsten nicht halt!
Tatort Tarot
Allerdings sind nicht alle auf der Spitze stehenden Pentagramme als satanistische Symbole zu sehen, denn spiegelverkehrte (gespiegelte) Symbole können auch Zeichen für die geistige (immaterielle) Welt (Gegenwelt, Spiegelwelt) darstellen. Beispiel: das Bild des »Gehängten« im Tarot, eine gefesselte Person nach unten hängend dargestellt ist Symbol für den gefesselten Geist im Menschen.
»Der Gehängte« und seine Bedeutung: Orientierungskrise, Ver-wirrung, Stillstand, Hilflosigkeit, Opfer erbringen, Überdenken, neue Perspektive.
Empfehlung: Lass einfach Deine Seele baumeln, nimm Dir Zeit und gönn Dir Ruhe, dann findest du wieder zu klaren Aussichten und Perspektiven zurück!
Das Tarot ist ein psychologisches Kartenspiel. Die fünfte Tarotkarte trägt den Namen »Hohe Priester« als Symbol für Religion, die Verbindung des Menschen mit Gott.
Duale Perspektiven
Die vielfältigen Beispiele auch aus dem kirchlichen Bereich sollten in ihrem Kontext überhaupt nicht negativ oder positiv bewertet werden. Sicherlich haben Symbole auch eine energetische Formwirkung und diese mag „anders“ sein, wenn ein Symbol gedreht wird. Eine „negative“ oder „positive“, im wertenden Sinne, ist aber eine persönliche Interpretation, kulturell lässt sich diese These nicht halten.
Es ist ähnlich wie bei vielen anderen Symbolen, die eine Bedeutung durch eine Organisation, Sekte oder Kirche aufgezwungen bekommen, die dann durch entsprechende Verbreitung der Medien für eine öffentliche Vorurteilsbildung sorgen.
Im Gegenteil, in der symbolischen Geometrie zeigt sich, dass ein Pentagramm als Fraktal gesehen werden kann: Stets kann ein weiteres Pentagramm in das innere Pentagon des Symbols gezeichnet werden, wobei es beständig seine Ausrichtung ändert.
Heute
Das Symbol des Pentagramms oder des sogenannten Drudenfußes, ist heute auch auf einfachen Wappen, Staatswappen oder auch auf Flaggen verschiedenster Nationen zu finden.
Symbolik und Esoterik
Die Auffassung, dass das Pentagramm ein negatives, „schwarz-magisches“ Symbol sei, begegnet einem häufig in der Esoterikszene. Mit offenen Sinnen und klarem Geist können wir wahrnehmen, wie stark der kulturelle Kontext, beim Pentagramm, sei er religiös, ritualmagisch oder symbol-geometrisch, geprägt ist.
Es ist wurscht wohin die Spitze weist -
das Pentagramm ist weder gut noch böse
Auslegung
Viele Menschen, möchten die Symbole eindeutig definiert haben. Sie denken und handeln aus dem Urbedürfnis nach „kausalen Zusammenhängen“, die vorgeben, „Sicherheit“ zu garantieren.
Vieles in unserem Leben lässt sich - und dazu gehören gerade Symbole - eben nicht kausal ableiten. Symbole sind Symbole – nicht gut oder richtig, bzw. böse oder falsch. Das Leben ist weitaus breitgefächerter als eine Schwarz-Weiß-Palette sie vorgibt.
Zwei Dinge in der Verwendung von Symbolen, werden immer entscheidend bleiben: In welchem Kontext steht das Symbol selbst im Betrachter gegenüber und in welchem Kontext steht der Nutzer als Mensch dem Symbol gegenüber.
Beispiele: Die »RAF« benutzte das Pentagramm im Hintergrund und der Abbildung einer Maschinenpistole als konterfeil für ihre zerstörerischen Aktionen. So ist auch die indische Swastika, als gefaktes Hakenkreuz der Nazis, an eine Hauswand gesprüht, ein politisches Bekenntnis rechtsradikaler Art.
Kraft und Symbolik
In Indien und Tibet wird die Swastika - das Hakenkreuz, als ein »uraltes Sonnensymbol«, seit Jahrtausenden verehrt. Es stammt aus dem Sanskrit und gilt dort als ein "verheißungsvoller Gegenstand", eine Art »Glücksbringer«, es soll „Wohlbefinden bringen" – und zwar in BEIDEN Drehrichtungen! Die Swastika ist ein Zeichen der Wahrheit und Ewigkeit. Es ist übrigens neben dem Pentagramm eines der ältesten Symbole, ca. 10.000 v. Chr., dass man in Asien und Europa, seltener in Afrika und Amerika gefunden hat.
1 Ganesha gilt in Indien als der Gott der Weisheit, der Wissenschaften und der Künste
2 Die Swastika, das Hakenkreuz als ein Symbol auf der Brust eines chinesischen Buddhas
3 Drachen und Swastika: in der buddhistischen Pagode Long Son in Nha Trang, Vietnam
4 Mosaik-Swastika in einer ausgegrabenen byzantinischen Kirche in Shavei Tzion (Israel)
5 Auf dem Stirnband eines Navajo Mädchens: Das Volk der Navajo verbindet mit dem
Hakenkreuz (Swastika) ihre Schöpfungsgeschichte mit dem Sternbild "Grosser Bär"
6 Hakenkreuzmuster mit Swastikas im Kirchenboden: Dom Santa Maria in Siena /Toskana
Harmonische Verhältnisse in Flora und Fauna
Wie bereits erwähnt bilden die Seitenverhältnisse in denen sich die Linien innerhalb des Pentagramms schneiden, das sogenannte Goldene Maß oder den »Goldenen Schnitt«. Wir können das Fünfeck überall in der Pflanzen und Tierwelt beobachten, sicherlich ließ der Mensch sich hier von der Natur inspirieren.
Das Fünfeck taucht in den verschiedensten Zusammenhängen auf, es findet sich in merkwürdig vielen Naturformen und Proportionen des goldenen Schnittes in Pflanzen und Tieren wieder. Der Blütenstern als ein Kennzeichen der Alcea rosea, der gewöhnlichen Stockrose oder in der Blüte der Giftbeere, der blauen Lampionblume, eines Nachtschattengewächses.
Man kann dieses Verhältnis aber auch auf einen Kreis anwenden, woraus sich der sogenannte »Goldene Winkel« ergibt: Einem Bogen der einen Winkel aufspannt von 222,5°, mit einem dazugehörigen Bogen über 137,5°. Hieraus ergibt sich der Blattansatz der Rose, die aufgrund ihrer Erbveranlagung auf diese Weise die maximale Aufnahme von Sonnenlicht bewirken will. Das heißt, dass wenn man sich eine Malvenblüte von oben ansieht, erkennt man, dass jedes Blütenblatt exakt denselben Abstand zu dem vorherig gewachsen Blütenblatt einhält.
Wenn man einen senkrecht stehenden Apfel halbiert und das vor einem geöffnete Kerngehäuse sieht, entspricht jeder Winkel dem des Pentagramms, also jeweils 72°.
Man kann bei modernen Apfelzüchtungen beobachten, dass die Kerne fast verschwunden sind, das Kernhaus wurde bereits stark zurückgezüchtet. Droht Das Pentagramm-Prinzip des inneren Aufbaus der Natur immer mehr zu verschwinden? Auch im Kasta-nienblatt lässt sich das Fünfeck leicht erkennen.
Der Symbolik des Fünfecks begegnen wir auch im vielgestaltigen Tierreich, dort tritt mitunter das Pentagramm in lebendiger Form und in wunderschönen Farben gestaltgebend hervor.
Es soll hier nur ein kleiner Ausschnitt aus dem Pflanzen- und Tierreich dargestellt sein. An vielen Hunderten von weiteren Beispielen könnte man demonstrieren, wie sich die Evolution pentagrammatischer und pentagonaler Konstruktionsprinzipien bedient hat.
Das Goldene Maß im menschlichen Körper
Wenn der Mensch mit seinem Körper mit gestreckten Gliedern dasteht, ist er selbst eine Andeutung des Pentagramm Symbols (siehe oben). Was sich in solch einem Pentagramm jedoch gegenüber befindet, weist auf das hin, was man als die »Verhältnisse des Lebendigen« bezeichnen könnte.
Betrachten wir unsere Hand und im Speziellen unseren Zeigefinger, so bildet das Verhältnis zwischen der Länge des an der Hand befindlichen Fingerglieds, mit den beiden vorderen Fingergliedern das Goldene Verhältnis, ebenso wie das erste Fingerglied (mit dem Fingernagel) mit dem mittleren Finger.
Wenn wir uns die Länge der Hand (Spitze des Mittelfingers bis Mitte des Handgelenks) im Verhältnis zum Unterarm ansehen, sieht man wieder dasselbe Goldene Verhältnis. Auch der Unterarm mit der Hand, im Verhältnis zum Oberarm, bringt das zum Vorschein.
Dasselbe Goldene Maß finden wir im Verhältnis der Länge von Bauchnabel zu Schädeldecke und der Länge zwischen Bauchnabel und Fußsohle. Ebenso ist das Gesicht in dieses Maß unterteilt, wo etwa die Augenpartie dieses Verhältnis zwischen Schädeldecke und Kinn bildet.
Alles was diesem Verhältnis annähernd entspricht, empfindet unser Augenmaß als harmonisch. Ist doch das Goldene Maß eines der Hauptmerkmale des Schönen und Begehrenswerten, wofür »Aphrodite« steht - die griechische Venus.
Quellen:
Werner Robl: Die frühen Hochkulturen des Iran (4000 v. bis 1700 n. Chr.) Kulturgeschichte des Pentagramms
Werner Robl: Pentagramm und Pentagon als Naturprinzip - Flora und Fauna
Joachim Stiller: Einführung in die Zahlenmystik - Teil II (u.a. zum Pentagramm)
Ernst-Michael Kranich: Pflanze und Kosmos, Verlag Freies Geistesleben, Stuttgart 1976
Rudolf Steiner: Weltenwunder, Seelenprüfungen und Geistesoffenbarungen (1977)
Rudolf Steiner: Menschheitsentwickelung und Christus-Erkenntnis; Theosophie und Rosenkreuzertum - Das Johannes-Evangelium (1981), Zweiter Vortrag Basel 17. Nov. 1907
Herbert Weymar: Buch der Rosengewächse - Allgemeine Charakteristik, Pflanzengesellschaften, Bestimmung, Standort und wirtschaftliche Bedeutung der wildwachsenden und angebauten Rosengewächse (Verlag: Radebeul, 1976)