Der Mensch ist in und um seinen Organismus dicht von Bakterien besiedelt, die Biologen als Mikroben bezeichnen. Wir sind ein Mikroben Dschungel. Wir beherbergen mehr Mikroben als wir Zellen besitzen. Sie befinden sich auf der Haut, im gesamten Verdauungstrakt, in unseren Atemwegen, in allen Organen, sogar in unserem Blut und den Lymphen. Auch im Genitalbereich speziell im Vaginalbereich und in den Milchdrüsen stillender Mütter befinden sich schützende Bakterien. Wir bestehen – und sind umgeben von einer komplexen mikrobiellen Gemeinschaft.
Wissenschaftler schätzen, dass unser Körper von ca. 39 Billionen Kleinstlebewesen aller Art besiedelt wird. Darunter befinden sich vor allem Bakterien aber auch Pilze, Viren und Einzeller. Sie alle bilden ein komplexes Ökosystem mit Tausenden von Arten – wie in einem Dschungel.
Dieser Dschungel gestaltet sich bei jedem Menschen anders und einzigartig aus
Am vielfältigsten ist dieser Mikroben Dschungel in unserem Darm, dort haben sich diese Bakterien über Jahrtausende an uns angepasst. Sie tun viel Gutes für uns, die einen helfen uns beim Verdauen, andere produzieren Vitamine. Sie sind ein überlebenswichtiger Teil für uns! Gemeinsam verdrängen sie Krankmachende Keime und schützen uns vor Krankheiten aller Art.
Doch sie können noch viel mehr, sie beeinflussen sogar unser Gehirn und unsere Stimmung. Sie sind ein Wichtiger und Gewichtiger Teil für ein gesundes Leben.
Das Mikrobiom macht fast zwei Kilo unseres Körpergewichtes aus
Die Apotheke im Bauch
Der Ausdruck Mikrobiom stammt aus dem griechischen mikrós »klein« und bios »Leben«. Dieses kleine Leben, bezeichnet im weitesten Sinn die Gesamtheit aller Mikroorganismen unseres Planeten, welche in den unterschiedlichsten Arten und Formen die Erdkruste, die Gewässer die Erdatmosphäre und ihre Geschöpfe, die Tiere, Pflanzen und uns Menschen bewohnen.
In den Gesellschaften der Industrieländer hat sich das natürliche Mikrobiom, durch manipulierte Nahrungsmittel, durch Antibiotika, durch Kaiserschnittgeburten und eine Reihe anderer Faktoren deutlich verändert. Bei vielen Menschen ist dadurch eine Verarmung der natürlichen Abwehrkräfte entstanden. Verändert sich die Bakterienflora im Darm, kann das chronische Erkrankungen begünstigen oder sie direkt auslösen.
Forscher haben entdeckt, dass gesunde Menschen ein vielfältigeres Mikrobiom besitzen als Kranke. Sie haben sich Reichtum und Vielfalt ihrer Darmflora durch Flexibilität bewahrt.
Monokulturen haben es beim Überleben noch nie lange durchgehalten.
Je mehr wir sie verstehen - unsere kleinen Helfer - umso besser lernen wir mit ihnen zu leben
und sie zu schätzen, statt sie ständig zu bekämpfen?!
Unser Bauch - Die wunderbare Welt des Mikrobioms
Unser Hirn ist, was es isst