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Holz

              Der Holzelement im TAO                  Von der Phantasie zum Handeln

holz

Die beste Lehrerin ist die Natur, sagte mir nicht nur ein Lehrer - und das stimmt!

Jedes der fünf einzelnen Elemente ist faszinierend und jede Jahreszeit ist großartig! Wandel und Veränderungen im Laufe der Jahreszeiten und ihren Elementarkräften im Außen wie in unserem Inneren zu erleben, zu beobachten und bewusst kennenzulernen wird hier das zentrale Thema sein. Nicht jeder Mensch weiß diese unterschiedlichen Dynamiken, die uns z.B. die Jahreszeiten bescheren, gleichermaßen zu schätzen - und genau darin liegt ihre Bedeutung …

... wie Innen so Außen.


Für alles, was auf diesem Planeten existiert, gibt es auf jeder Ebene des Daseins eine Entsprechung. Diese Zusammenhänge haben mir sehr in meinem Leben und im Verstehen der Lebewesen geholfen. Durch das Wiedererkennen auf meiner Reise durch eigene Erfahrungen, konnte ich den unterschiedlichsten Menschen in den letzten 30 Jahren helfen, sodass sie ihr Leben wieder selbstbestimmt in eine gesunde Richtung lenken konnten. Auf eine sehr einfache und spielerische Art und Weise kann jeder seinen Stärken, Schwächen und auch seinen Schattenseiten, auf die Spur kommen, ihnen vertrauter werden und gesund leben.

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Das Früjahr der Neubeginn

Wir alle leben, zumindest hier in Mitteleuropa, zu unserem Glück und unserem Vergnügen mit den verschiedenen Kräften der Natur – den Jahreszeiten. Der Frühling entspricht in der Chinesischen Medizin dem Element Holz. Es ist die Zeit der Keime und Knospen, die Wiesen werden grün alles wächst und gedeiht und Vieles beginnt zu blühen. Die Kraft von Sonne, Wind und Wasser sorgen dafür, dass Pflanzen und Bäume aus dem Winterschlaf wieder zum Leben erwachen. Die Energiequalität des Holzes birgt viel Bewegung in sich, sie symbolisiert die Geburt, den Aufbruch und Neubeginn. Die Kraft des Holzes tritt am Morgen und im Osten zutage, es ist die Zeit der aufsteigenden Sonne. Holz ist das erste Element des Jahreszyklus, in der Sprache des TAO wird es das Junge Yang genannt.

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Das Sinnbild und der Schlüssel für dieses Energiesystem ist der Baum. Eine Form der Energie die sich in alle Richtungen, nach oben und nach unten ausbreitet. Die Wurzeln eines Baumes wachsen oft ebenso tief in die Erde, wie seine Äste in den Himmel ragen. Durch sie nimmt er Wasser und Mineralien aus der Erde für seine Ernährung auf.

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Mit seinen Ästen breitet er sich in alle Richtungen zum Himmel hinauf und lockt mit seinen Blättern das Wasser aus den Wolken. Von jeher hat der Baum für uns Menschen Wachstum versinnbildlicht, er ist das Symbol

für expansive Kraft. Im Herbst und im Winter zieht er sich in sich selbst zurück und sammelt Kräfte für einen neuen Frühling und Sommer - für einen neuen Jahresring. Die dem Holz zugeordnete Farbe ist grün wie die Blätter der Bäume.

Das Holz Element und die Organe

In der Chinesischen Medizin werden die Organe in Yin und Yang gepaart und verstanden. Die Kraft des Holzelementes manifestiert sich  in  unserem  Körper  im Leber Galle System. Dem Element Holz werden als unsere Anhangsorgane, die Sehnen und Bänder Strukturen sowie der dynamische Aspekt unserer gesamten Muskulatur zu geordnet. Innerhalb unserer Körperflüssigkeiten drückt sich die Dynamik der Holz Energie in unseren Tränen aus.

muskeln

Im menschlichen Körper finden wir rund 650 Muskeln

Das Leber Galle System

Die Leber zählt mit zu den größten und kraftvollsten Stoff-wechselorganen des menschlichen Organismus. Sie produziert Gallenflüssigkeit, die in der Gallenblase aufbewahrt, und bei Verdauungsvorgängen über den Gallengang in den Dünndarm abgegeben wird. Jedes Körperorgan korrespondiert mit anderen Organen auf sehr komplexe und feinsensible Art und Weise. Gallenblase und Leber arbeiten Hand in Hand, sie sind wie Bruder und Schwester. Die Gallenblase als Yang Organ, stellt den männlichen Part, die Funktion der Abgabe und des Ausströmens dar, sie spiegelt maximale Bewegung und Handlungskraft wider. Die Leber als das Yin- Organ, das weiblich-nährende Prinzip, verfügt über die Fähigkeit der Aufnahme und Umwandlung.

Die Entgiftungs- und Umwandlungsfunktion der Leber wird in der westlichen Medizin, als Stoffwechseltechnisch zentral bewertet. Daher wird dieses Organ bei medizinischen Untersuchungen, routinemäßig über das Blut, ständigen Labortechnischen Kontrollen unterzogen?!

Die Chinesische Medizin interessiert sich mehr für das Chi der Leber und ihre Energieverteilung in unserem Körper. Die wichtigste Aufgabe sind das Speichern des Blutes und die Gewährleistung, dass »alles fließt«. Die Chinesen sagen: »Die Leber sorgt für den glatten, weichen Fluss aller Dinge«. Sie verwaltet und speichert unser Blut. Da die Leber für die Blutreinigung zu ständig ist, kontrolliert sie die Sehnen, dies zeigt sich an unseren Fingernägeln (die Nägel sind das Ende der Sehnen). Der kundige Praktiker erkennt bei seinen Patienten einen Mangel an »Chi« einen Blutmangel, an Hand brüchiger oder fleckiger Fingernägel. Auch Augenprobleme sind häufig ein Hinweis auf Leberprobleme da sich die Leber aus Sicht der Chinesischen Medizin in den Augen öffnet. Unsere Augen als Sinnesorgane und ihre Tränen gehören daher zu diesem großen Kreislaufgeschehen des Holzelementes.

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Paracelsius 1493 - 1541

Paracelsus sagte vor fast einem halben Jahrtausend, »die Leber macht aus allem Gold«. Heute ist dieser Ausspruch von diesem Alt Meister der Medizin rein physio- logisch sehr gut nachvollziehbar: Man be-obachte die Verwertung der durch die Pfortader zugeführten Aminosäuren, den wichtigsten Lebensbausteinen, aus der intestinalen Verdaung  (Magen-, Galle-, Bauchspeichelsäfte und deren Verarbeiung

und Umsetzung innerhalb des Dünndarms). Die Haupt-aufgabe der Leberparenchymzellen (innere Organzellen der Leber) sind die Speicherung dieser Lebensbausteine in Form von Glykogen, Eiweiß und verschiedenen Vitaminen. Im Bedarfsfall versorgt uns die Leber täglich mit den wichtigsten Stoffen die wir zum Leben benötigen.

Die Chinesen bezeichnen die Leber als General, da sie das Chi, unsere Lebensenergie, überall hin dirigiert. Die Leber ist daher die Kraft, die in unserem Körper alle Substanzen, die fließen sollen in Bewegung hält: Chi, Blut, Flüssigkeiten, Nahrung, Schleim, Wärme und Hitze. Was bedeutet das konkret? Die Leber fördert die Verdauung, sie erlaubt der Lunge das Chi abzusenken, sorgt für maximalste Bewegung der Flüssigkeiten im Körper sowie der Befeuchtung der Schleimhäute. Die Leber unterstützt auch Niere und Blase bei der Flüssigkeitsumwandlung und Ausscheidung. Die Leber gibt dem gesamten Organismus Spannkraft und versorgt die Muskeln mit Blut, Energie und Kraft.


Die medizinische Forschung hat bisher ca. 200 verschiedene Funktionen, die allein nur die Leber in unserem Körper ausführt und bewältigt, differenziert. Diese Funktionen werden wir an dieser Stelle natürlich nicht im Detail betrachten. Dies ist die Arbeit für die Fachmediziner, die mit Hilfe der Labortechnik versucht, den Menschen in medizinische Verwertbarkeit einzuteilen: Labor-technische Blutwertanalysen sollen auf das Befinden eines Menschen (Patienten) hinweisen?! Diese Art der medizinischen Herangehensweisen erinnert … an den Wald, den man vor lauter Bäumen nicht mehr sieht …

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Leber Galle System

… für die Genesung sowie für die Gesunderhaltung, wäre es für jeden durchschnittlichen Menschen, weitaus wichtiger ein Einfaches und verständlicheres Verhältnis zu seinen Organen, dessen Tätigkeit und deren Zusammenarbeit zu erfahren. Zu unserem Wohlergehen bestehen wir ja nicht nur aus der Physis - dem Körper mit seinen komplexen Organtätigkeiten!

Holz Element und Emotionen 

Das Sinnesorgan der Holzenergie sind die Augen, womit wir im Außen klarsehen und unsere Umgebung wahrnehmen. Im emotionalen Bereich bringt das Holz den Ärger, die Reizbarkeit, die Wut und den Zorn hervor. Aggressionen sind etwas natürliches, ein lebendiger gesunder Ausdruck unserer Persönlichkeit. Stress oder ein Dasein in beengter Atmosphäre sowie widrigen Lebens-umständen, machen unserem Leber-Galle-System ebenso zu schaffen, wie zugeschnürte Kleidung und eingeschränkte Begrenzungen geistiger Art. Fließt die emotionale Energie frei und ohne Einschränkung, entsteht auf natürliche Weise die Tugend des Holzes: Güte.

Holz Element und Mental Energie 

Die Hauptverantwortung für ein reibungsloses und »gesundes Funktionieren« des Gesamtorganismus wird den geistigen und emotional-psychischen Anteilen unseres »Daseins« zugesprochen. Die Chinesen sehen in der Leber nicht nur ein funktionierendes Körperorgan, sie nennen den Geist der Leber »HUN«, das bedeutet in unsere Sprache übersetzt, »Haus der Seele«.

Bei den Essenern, einer religiösen Gemeinschaft im alten Palästina, wurde der Mensch symbolisch im Mittelpunkt des Lebensbaumes dargestellt. In ihm stand er durch Kraftlinien verbunden wie in einem magnetischen Feld, zu allen Kräften des Himmels und der Erde in Bezug. Die obere Hälfte seines Körpers als Äste und Zweige über der Erde dargestellt, die untere Hälfte als Wurzeln in ihr. Auch die Lage der physischen Organe wurde in diese Betrachtungsweise mit einbezogen.

Lebensbaum Essener

Lebensbaum der Essener

Die Verdauungs-, Ausscheidungs- und Fortpflanzungsorgane liegen in der unteren Hälfte des Körpers. Sie sind der irdische Teil. Das Herz, die Lungen und das Gehirn befinden sich in der oberen Hälfte und verbinden den Menschen mit den Kräften des Himmels. Leber und Gallenblase aber, die Organe des Holzes, liegen in der Körpermitte und verbinden Oben mit Unten. Auch für die Assyrer des Alten Testaments hatte die Leber eine besondere Bedeutung. Ihr Tagesgruß lautete: »Leb-Er« (Leber) »Möge Deine Leber gesund sein?!«.

Diese Beispiele veranschaulichen, dass der Mensch in vielen ver-schiedenen alten Kulturen als eine untrennbare Einheit gesehen wurde. Jedes Organ hat neben einer körperlichen auch eine geistige und seelische Funktion. Dies lässt vermuten dass Seele und Geist nicht nur im Gehirn angesiedelt sind, sie befinden sich in jeder Körperzelle und im gesamten Schwingungsfeld des Organismus.

Das Wissen um diese lebendigen Zusammenhänge wurde bereits im 5. Jahrhundert vor Christus von Ärzten wie Hippokrates niedergeschrieben, die medi-zinische Themen über die Gesundheit behandelten. Dem Ayurveda, sowie der Klassischen Homöopathie und der allgemeinen Naturheilkunde sind diese grundsätzlichen  Vereinigungen  des Lebens

bewusst. Nur so kann der Arzt oder Therapeut medizinisch erfolgreich arbeiten.

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Hippokrates von Kos

Von der Phantasie zum Handeln
Der Frühling ist die Zeit beginnender Aktivität mit maximalster Ausdehnung. Pflanzensamen durchbrechen den Boden alles wird lebendig und beginnt zu wachsen. Die Energie steigt nach oben und dehnt sich in alle Richtungen aus.

Ähnlich bewirkt die Energie des Holzes, in einem gesunden Menschen eine Art aufbrechende und fließende Aktivität. Im Inneren können sich Phantasien entwickeln, die sich zu neuen Ideen entfalten können. Die Kraft des Holzes strahlt ein hohes Energiepotential aus mit maximalster Flexibilität und hoher Toleranzschwelle, wir richten uns nach außen.

In einem rund um gesunden Zustand bekommen wir Lust auf Bewegung, Unternehmungssinn und Entdeckergeist werden in uns geweckt. Jetzt sollten wir unseren Zukunftsträumen freien Lauf lassen. Für die Verwirklichung unserer Pläne und für wichtige Entscheidungen im Leben, brauchen wir eine ausgerichtete Entschlusskraft, um unsere Aktivitäten in Handlung zu führen.

Leber und Gallenblase, der physische Spiegel unserer emotional-geistigen Verfassung, verfügt über besonders viel Energie zu dieser Zeit. Die Leber ist der Freigeist unter den Organen. Sie liebt das Expansiv-Aktive, will ihre Vision ausleben und sich individuell verwirklichen. Wenn sie das nicht bekommt, kann sich Frustration und Unzufriedenheit entwickeln, wir können explosiv, wütend oder auch zornig reagieren.

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Quellen:

Achim Eckert (1994): Das heilende Tao - Die Lehre der fünf Elemente (Bauer Hermann) 135 S.

Achim Eckert (1996): Das Tao der Medizin - Grundlagen zur Akupunktur und Akupressur (Heidelberg Haug) 350 S.

Mantak Chia (1990): TAO Yoga der heilenden Massage, Chi Nei Tsang - Energiemassage der inneren Organe (Ansata); 450 S.

Dianne M. Connelly (1988): Traditionelle Akupunktur: Das Gesetzt der Fünf-Elemente (Bruno Endrich Heidelberg); 192 S.

Udo Lorenzen u. Andreas Noll (1992): Die Wandlungsphasen der traditionellen chinesischen Medizin - Wandlungsphase Holz (Müller & Steinicke);227 S.

Alexander Lowen (1980): Der Verrat am Körper - Der bioenergetische Weg die verlorene Harmonie von Körper u. Psyche wiederzugewinnen; (Rowohlt) 286 S.

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