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Gut und Böse

Ist Euch schon einmal ein „Guter Mensch“ oder ein „Böser Mensch“ begegnet?

Habt Ihr ihn als dass Eine oder Andere - erkennen können?

Was genau ist „Gut“ und was ist „Böse“?

Lässt sich das überhaupt Definieren?

Können wir so das Leben erklären und klingt das simpel genug um Entscheidungen zu treffen?

Können wir die Welt mit dieser Vorstellung und gleichzeitigen Einteilung (Einstellung?), in „Gut und Böse“ - aus der Vergangenheit in die Gegenwart und Zukunft - zur Erklärung von Unmenschlichkeit, Gewalt und Zerstörung oder Vergnügen, Sorglosigkeit und ewiger Freude kreativ gestalten?

Die Falle der dualen Denkmuster 

Wir neigen dazu, die Welt in Gut und Böse einzuteilen. Das Gute muss zielgerichtet über das Böse siegen, um die perfekte Welt zu schaffen. In diesem Kampf stehen wir selber definitionsgemäß auf der Seite des Guten.

Viele Menschen glauben an eine jenseitige Macht (Gott), die das Leben bestimmt? Den Glauben daran gibt es in den verschiedenen führenden Religionen unterschiedlicher Kulturen: Himmel, Hölle, Schicksal, Kismet, Karma, Fügung, Vorsehung usw. Der Gedanke, dass es so etwas gibt, kann entlasten aber auch blockieren!

Die Monotheistischen Religionen konkurrieren bis heute um den „wahren einzigen Gott“

Wie „aufklärend“ und „entgegen-kommend“ die verschiedenen Religionen auch heute noch mit diesen Grundsätzlichen Lebensthemen umgehen ist geradezu Beispielhaft?! Wie überzeugend und großzügig sie sich gegenseitig mit dem Guten preisen um das "Böse“ von sich fernzuhalten, steht in ihren heiligen Schriften!?

Es ist erstaunlich und kaum vorstellbar, dass sich ca. 95% der Menschen, die auf diesem Planeten leben, von derartig geistigen Dynamiken nähren. Kennzeichnend für diese Art des Fatalismus ist die Annahme einer universell wirkenden Instanz oder einer logischen Zwangsläufigkeit, die den Geschichtsverlauf ebenso wie die individuellen Schicksale von vornherein festgelegt hat. Die bestimmende Instanz kann die Vorsehung einer Gottheit sein, die den Gang der Ereignisse von Anfang an geplant und arrangiert hat, oder eine unpersönliche Macht, die im Rahmen einer kosmischen Ordnung für einen bestimmten fixierten Ablauf sorgt.

Oberflächlich betrachtet stecken sicherlich förderliche und zerstörerische Elemente in uns Menschen. Es leuchtet ein, dass es für die menschliche Gesellschaft sinnvoller ist, dem „Guten“ den Vorrang zu geben, das heißt friedlich miteinander umzugehen. Davon haben alle etwas, weil nur so ein stabiles und zukunftsorientiertes System aufgebaut werden kann.

Tatsache ist aber auch, dass Aggression als eine Variante des „Bösen“ bereits in den ersten Lebewesen verankert war, die die Erde bevölkerten. Töten bedeutete für viele Tiere Überleben, indem sie Beute machten oder ihr Revier verteidigten.

Dagegen ist der Mensch die erste und einzige Spezies, die sich Aggression in Form von Gewalt gezielt zunutze macht. Dabei ist das Repertoire so unerschöpflich wie brutal und sadistisch zugleich.

Kein anderes Geschöpf fügt einem Artgenossen derartiges Leid zu wie der Mensch. Sei es, um sich zu rächen, um die eigenen Triebe zu befriedigen oder um ganz einfach Macht über den anderen auszuüben.

Ebenso undenkbar im Tierreich ist, dass eine Gruppe bedingungslos einem Einzigen folgt, um dessen Tötungsverlangen nachzukommen. Menschen tun das. Sie ziehen in Kriege und vernichten sich gegenseitig.

Ethik und Philosophie haben Gut und Böse differenziert gedeutet

Die unterschiedlichsten Wissenschaften haben sich der Frage von Gut und Böse gewidmet. Allen vorweg die Philosophie. In der Antike war es der griechische Denker Aristoteles, der die Ethik als eigenständige philosophische Disziplin einführte. Ihr Gegenstand sind die Werte, Normen und Sitten der Gesellschaft – auch Moral genannt. Also das, was eine Gesellschaft als gut oder richtig betrachtet.

Diese gesellschaftlichen Werte sind aber nicht in Stein gemeißelt, sondern nur ein Spiegel ihrer Zeit, sie sind wandelbar. Die Ethik leitet den Menschen an, durch den Gebrauch des Verstandes das eigene Handeln nach moralischen Grundsätzen auszurichten. Man könnte auch sagen, die Ethik liefert dem Menschen eine Orientierung im alltäglichen Zusammenleben mit anderen Menschen: Was ist angemessen und was nicht?

Die praktische Umsetzung theoretischer Überlegungen war schon Aristoteles ein besonderes Anliegen. Um angemessenes und falsch zu differenzieren, hält die Ethik unter anderem zwei unterschiedliche Werkzeuge bereit. Zum einen den Utilitarismus, nach dem eine Handlung gut oder richtig ist, wenn sie nützlich ist. Demgegenüber steht die Deontologie, wonach es keine Rolle spielt, was richtig oder falsch ist. Denn es gibt Handlungen, die von vornherein als falsch definiert sind und deshalb nicht ausgeführt werden dürfen.

Spätere Philosophen des 19. Jahrhundert vertraten unterschiedliche Aspekte zu diesem Thema. Friedrich Nietzsche hätte sich mit Wilhelm Busch wahrscheinlich gut verstanden. Er sagte: Das Böse ist ohnehin nur ein Ergebnis christlicher „Sklavenmoral“. Jean-Jacques Rousseau meinte indes: Wir sind von Geburt an gut. Nur das Leben mit den Menschen verdirbt uns im Laufe des Lebens den Charakter.

Der Physiker, Kybernetiker und Philosoph Heinz von Foerster setze sich für eine Abkehr, von einem der wesentlichen Begriffe menschlichen Zusammenlebens – Der Wahrheit ein! Für ihn waren diese dualen Denkmuster wie wahr und unwahr, richtig und falsch, Gut und Böse kontraproduktiv, um menschliche Konflikte anzugehen. Das gilt im Kleinen wie im Großen sowie im Inneren so im Außen.

„Wer von Wahrheit spricht, macht den anderen direkt oder indirekt zu einem Lügner“

Wenn ich meinen Standpunkt als der Wahrheit entsprechend ansehe, bescheinige ich meinem Gegenüber zwangsläufig Irrationalität. Wenn meine Meinung richtig ist, muss jede andere falsch sein. Von Foerster schreibt weiter: „Diese beiden Begriffe gehören zu einer Kategorie des Denkens, aus der ich gerne heraustreten würde.“

Das ist eine naive, ja geradezu kindliche Wahrnehmung der Realität. Wir belügen uns permanent selbst. Wir reproduzieren diese Lüge jeden Tag aufs Neue, weil wir sie tief in unserem Innern doch so gerne glauben wollen. Sie gibt uns Halt und Sicherheit, wir gestalten sie zu einer Art inneren Kompass. Am Ende glauben wir an diesen Kampf - Gut gegen Böse.

Jede uralte Natur-Kultur stand - und steht dem Lebendigen und Göttlichen verbundener gegenüber

Dennoch gelingt diese Scharade den reichen und „mächtigen“ der Welt" immer wieder aufs Neue. Selbst im 21. Jahrhundert funktioniert die Verbreitung vom BÖSEN Feind und der Glaube an den GUTEN Beschützer.

Zitat: Sprach der König zum Priester: "Halte du sie dumm, ich halte sie arm"

Auf den richtigen (falschen?) Standpunkt kommt es an

Für verirrte und manipulative Haltungen gibt es zahllose Beispiele in unserer Geschichte. Seit den Anschlägen vom 11. September im Jahre 2001, als George W. Bush den „Krieg gegen den Terror“ ausrief, wurde der Begriff des Terrorismus allgegenwärtig im globalen politischen Diskurs. Auf kaum einem anderen Gebiet zeigt sich die widersinnige Anwendung der Gut-und-Böse-Verirrung derart offensichtlich und weltumspannend wie auf dem Gebiet des Terrorismus.

Gut gegen Böse und sich weiter permanent belügen?

„In der Kindheit versuchte meine Mutter mir auf liebenswerte Art das Beten näherzubringen: Ich bin klein, mein Herz ist rein“ etc. …

... „versteht mich bitte nicht falsch ich bin kein Atheist und war es, nach späteren Erkenntnissen, auch niemals gewesen. Ich empfinde und erlebe mich als ein tief religiöses Wesen.“

Wiki schreibt zu Religion Folgendes: von lateinisch religio ‚gewissenhafte Berücksichtigung, Sorgfalt‘, zu lateinisch relegere ‚bedenken, achtgeben‘, ursprünglich gemeint ist „die gewissenhafte Sorgfalt in der Beachtung von Vorzeichen und Vorschriften“ usw. …

„Damals, in diesem Sommer, ich war 15 Jahre alt und am Vater Rhein im Gespräch mit einem 40 Jahre älteren Künstler, zu diesem Thema. Ohne Umschweife sagte er mir: „Hellmuth, das Wort Religion stammt, aus dem Lateinischen - religio, und bedeutet“ …

… »zu sich finden!«

Zum ersten Mal verspürte ich eine ehrfürchtige und wahrhaftige Empfindung in meinem Inneren. Die Augenblicke mit diesem Menschen, werde ich nie vergessen, ich denke oft an die für mich sehr lehreiche Begegnung. Ich befand mich damals lange Zeit mit dem Thema Religiosität in einem gespaltenen Verhältnis. Meine Mutter war katholisch und sehr religiös, sie behielt eine strenge Obhut über meine evangelische Erziehung. Mein Vater war evangelisch getauft und äußerte sich immer mal wieder in seiner direkten und unmissverständlichen Art zu diesem Thema: Es gibt keinen Gott.

Aus diesem Grund verdrängte ich natürlicherweise Themen die mich verwirrten einfach. Erst viel später, mit den Gezeiten und durch die Aussage dieses alten Weisen Mannes – Namens Anskar – wurde mir die Bedeutung hinter seinen Worten nachdrücklich verständlicher.

Die Augenblicke mit diesem Menschen, werde ich nie vergessen, ich denke oft an die für mich sehr lehreiche Begegnung. Anmerkung: Anskar die Namensbedeutung: »Der Speer Gottes«, »der Gottesspeer«, von althochdeutsch ans = »Ase/Gott/Gottheit« und gēr = »Speer«.

Umso wunderlicher die Tatsache, dass sich unsere Themen nie um Gott drehten, sondern eher um Götter und die Göttlichkeit. Anskar und ich begegneten uns immer wieder, wir wurden über die Zeit liebe Freunde. Einige Jahre später, in diesem Jahr wurde ich 21, es war Spätsommer (Indian summer), saß ich im Krankenhaus an seinem Sterbebett. Er litt an Magenkrebs im Endstadium und ich konnte nichts tun.

Gibt es Alternativen …

… werdet ihr zurecht fragen?

Hierzu möchte ich folgendes Anmerken: Das Wort Alternativ, hat mir noch nie gefallen und noch weniger hat es mich überzeugt. Allein die Aussage „Alternativ Medizin“, ist irreführend. Die moderne, etablierte Medizin bezeichnet alles was es an Naturheilkunde und Heilkunst in den letzten 5 Jahrtausenden gegeben hat, heute als Alternative?

Es gibt keine Alternative Medizin, es gibt nur eine - »wahre Medizin« …

… und diese Medizin Heilt

Max Planck bemerkte einmal: Für den gläubigen Menschen steht Gott am Anfang, für den Wissenschaftler am Ende aller seiner Überlegungen.

Beachtenswert ist sicherlich im Vergleich die Tatsache zu beobachten: Ähnlich wie die Monotheistischen Religionen - versucht auch die „Moderne Medizin“, ihre fragile Mono-Pol-Stellung festzulegen.

Weitaus interessanter ist die spätere Anmerkung Max Plancks zu diesem Thema: Irrlehren der Wissenschaft brauchen mindestens 50 Jahre, bis sie durch neue Erkenntnisse abgelöst werden, weil nicht nur die alten Professoren, sondern auch ihre Schüler aussterben müssen.

Ohne Zweifel können wir davon ausgehen, hat es hier und wird es sicherlich bis dahin noch etwas länger dauern. 

Dazu möchte ich an dieser Stelle in Erinnerung rufen Pantha Rhei ...

… alles fließt und wenn nicht - erstarrt es irgendwann einmal. Doch selbst Mineralien - Steine, tragen Heilkräfte in sich (Hildegard von Bingen - 12. Jahrhundert).

Da ich weder dem Religiösen noch dem Wissenschaftlichen abgeneigt bin und ich es eher etwas umfangreicher und vollständiger mag, möchte ich mich hier einem Zitat von Einstein anschließen:

"Ein menschliches Wesen ist ein Teil des Ganzen, das wir Universum nennen, ein in Raum und Zeit begrenzter Teil. Es erfährt sich selbst, seine Gedanken und Gefühle als etwas von allem anderen Getrenntes - eine Art optischer Täuschung seines Bewusstseins. Diese Täuschung ist für uns eine Art Gefängnis, das uns auf unser persönliches Verlangen und unsere Zuneigung für einige wenige und nahestehende Personen beschränkt. Unsere Aufgabe muss es sein, uns aus diesem Gefängnis zu befreien".

                                                                       Albert Einstein

Da »Alles Miteinander Verbunden« und dennoch »alles Einzigartig ist«

ist demzufolge auch - ich nenne es - »Alles Göttlich«

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Quellen: 

Heinz von Foerster: Der Anfang von Himmel und Erde hat keinen Namen : eine Selbsterschaffung in 7 Tagen (Verlag: Wien Döcker 1997 Hrsg. Albert Müller und Karl H. Müller) 250 Seiten

Heinz von Foerster: Sicht und Einsicht – Prinzipien der Erkenntnistheorie und Ethik aus der Sicht des Kybernetikers - Prinzipien der Selbstorganisation und Kommunikation - Gedächtnis und Verstehen Konstruktivismus und systemisches Denken (Carl-Auer-Systeme-Verlag: 1. Auflage 1999) 233 Seiten

Heinz von Foerster und Bernhard Pörksen: Wahrheit ist die Erfindung eines Lügners - Gespräche für Skeptiker (Carl Auer System-Verlag: 2019) 167 Seiten


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