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Homöopathische Potenzen

Die Verdünnungs- und Verschüttelungschritte, die bei der Herstellung homöopathischer Mittel durchgeführt werden, nennt man Potenzierung. Die verschiedenen Potenzen, lateinisch potens, bedeutet »stark, kräftig, wirksam«, sie geben den Stärkegrad und die »Konzentration« von homöopathischen Arzneien an. Auch wenn es paradox klingt, wird die Wirkung homöopathischer Arzneien stärker, je mehr diese verdünnt werden.

Die meisten Angebote homöopathischer Firmen an homöopathischen Arzneien umfasst folgende Potenzreihen:

  • D-Potenzen D1 - 200 in Globuli oder Dilution (Alkohollösung) HAB 2018
  • C-Potenzen C6 - C 1000, überwiegend in Globuli Form HAB 2018
  • LM-Potenzen LM 3 - 120 in Globuli oder Dilution HAB 2018
  • Q-Potenzen Q30 meist in Dilution manuelle Herstellung nach Organon 6

Herstellung Homöopathischer Arzneien 

Was sind C oder D Potenzen?
Der Name D-Potenzen ist die Abkürzung für Dezimal-Potenzen. Er gibt so den Verdünnungsschritt des homöopathischen Arzneimittels an. Dezimal Potenzen werden in jedem Arbeitsschritt im Verhältnis 1:10 verdünnt.

Der Name C-Potenzen ist die Abkürzung für Centisimal-Potenzen, sie werden in jedem Arbeitsschritt im Verhältnis 1:100 verdünnt.

Herstellung homöopathischer C-Potenzen
Die Herstellung von C-Potenzen erfolgt in der Mehrglasmethode, durch eine Verschüttelung von Hand  im Verhältnis 1:100. Diese Mischung wird im Anschluss durch 10 kräftige Schüttelschläge auf einen elastischen Körper oder durch Verreibung auf Laktose weiterverarbeitet – Potenziert.

Vereinfacht gesagt: 1 Tropfen Urtinktur wird mit 99 Tropfen Wasser oder Alkohol verdünnt und 10-mal verschüttelt. Von dieser Mischung wird ein Tropfen entnommen und in ein neues Gefäß gefüllt, dass wiederum mit 99 Tropfen Wasser oder Alkohol aufgefüllt wird und erneut 10 mal verschüttelt wird und die C2 Potenz ergibt. Der Verschüttelungsprozess wird als Dynamisierung bezeichnet. Von dieser C2 Mischung entnimmt man wieder nur einen Tropfen und verdünnt wieder mit 99 Tropfen und verschüttelt im Anschluss, welches die C3 Potenz ergibt. Dieser Vorgang wird so oft wiederholt, bis die gewünschte Potenz erreicht ist.

Bei der Herstellung der D-Potenzen wird dasselbe Verfahren angewendet, der Unterschied liegt in der Befüllung bei der Mehrglasmethode, anstatt 99 Tropfen (Centisimal) werden 9 Tropfen (Dezimal) verwendet. 

Bei der Herstellung von C-Potenzen wird bis zur Potenz C6 normalerweise durch Verreibung potenziert, danach potenziert man flüssig. Mit dieser Herstellung der Alkohol- oder Wasser Dilutionen werden dann Rohglobuli benetzt und der Wirkstoff so auf die Milchzuckerkügelchen übertragen. Für die Anfertigung von Globuli werden unterschiedliche Größen der Saccharose Streukügelchen benutzt. Die Größe 3 des HAB, die von der Firma Remedia benutzt wird, entspricht ca. 120 Stück pro Gramm.

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Definition LM oder Q-Potenzen
Bei den LM wie bei den Q–Potenzen handelt es sich um 50 000-er Arzneien, den Quinquagintamillesimal-Potenzen, sie entsprechen einer Verdünnung von 1:50.000.

Je höher die Zahl hinter dem D, C oder LM, desto stärker und länger anhaltend ist die Wirkung der homöopathischen Arznei. Hohe Potenzen ab D30 bzw. C30 wirken tief und lange und werden in der Regel bei chronischen Krankheiten angewendet, sind also besser der ärztlichen Behandlung vorbehalten. Daher lautet die Empfehlung für die Hausapotheke: Die C12 – eventuell auch die D12 – ist die geeignete Potenz für die Selbstbehandlung.

Herstellung homöopathischer LM-Potenzen
LM-Potenzen werden nach einem speziellen, sehr aufwendigen Verfahren hergestellt. Jeder Verdünnungsschritt entspricht einem Verhältnis zwischen Ausgangssubstanz und Verdünnungsmittel von 1:50'000.

Zunächst wird eine C3-Trituration, (die Methodik ist abhängig vom Ausgangsstoff) angefertigt und diese für die Herstellung der LM1 Potenz zunächst im Verhältnis 1:500 mit 15 % Alkohol, aufgelöst. Danach wird 1 Tropfen dieser Lösung im Verhältnis 1:100 mit 86 % Alkohol verdünnt und 100-mal kräftig geschüttelt. 1 Tropfen dieser Lösung wird auf 500 Globuli der Größe 1 aufgebracht und an der Luft getrocknet. Durch die Hintereinander Reihung dieser Verdünnungsschritte erreicht man wie bei Q Potenzen das Verhältnis von 1:50 000 und somit die erste Potenzstufe dieser Reihe und zwar LM1.

Um eine LM12 Verdünnung herzustellen löst man zunächst einen LM1-Globulus in 1 Tropfen Wasser auf. Danach wird die entstandene Lösung mit 100 Tropfen 86 % Alkohol vermengt und 100-mal kräftig geschüttelt. Diese Lösung wird im Verhältnis 1:500 auf Globuli der Größe 1 (500 Stück/Gramm) aufgebracht und getrocknet. Auch hier ergeben die Verdünnungsschritte wieder das Verhältnis 1:50 000. Weitere Potenzstufen werden in gleicher Weise hergestellt.

Zur Anfertigung von Verreibungen Urtinkturen oder flüssigen Arzneigrundstoffen oder auch alkoholische Auszüge, werden ebenfalls nachfolgend auf Lactose aufgebracht und gemischt, um sie in Globuli Form anbieten zu können.

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Beispiel einer original nach Hahnemann hergestellten Arznei 

Manganum aceticum: Hahnemanns Braunstein, essigsaurer (Magnesium, Manganesium, Manganum aceticum).

... Der Braunstein, oder das schwarze Braunstein-Oxyd wird mit gleichen Theilen an Gewichte kristallinischem, reinem Eisenvitriol (schwefelsauerm Eisen) genau in der steinernen Reibeschale zusammen gerieben, und dann, mit etwas Zuckersirop gemischt, zu Hünerei grossen Kugeln geformt, welche zwischen scharf glühenden Holzkohlen erhitzt und etliche Minuten im Weissglühen erhalten werden. Die nachgängige Auflösung derselben in reinem (destilliertem oder Regen-) Wasser enthält reinen, schwefelsauern Braunstein, während der Satz das überschüssige Braunstein-Oxyd mit Eisen-Oxyd vermischt enthält.

... Man wird aus folgenden Symptomen abnehmen, wie hochkräftig diese Arznei sei, und wenn sie, wie ich wünsche, noch von mehreren treuen Beobachtern wird geprüft worden seyn, wird man inne werden, wie unentbehrlich sie für manche der schlimmsten, chronischen Krankheitszustände sei, wozu die übrigen Arzneien nicht so vollkommen homöopathisch passen.

... Vorzüglich einige unerträgliche Schmerzen der Beinhaut und der Gelenke, Sinnen-Verminderungen und Krankheiten des Kehlkopfs und der Luftröhre werden wirksame Hülfe in ihr finden. Sie wirkt in kleinen Gaben einige Wochen lang. Man findet viele Wechselwirkungen unter ihren Symptomen.

Anwendungsgebiete: Internet Anämie, Blutarmut, Heiserkeit, Kehlkopfentzündung, Multiple Sklerose, Parkinson, Reizhusten, Räusperzwang, Schleimhautentzündungen, Verlangen nach Sauermilch.

Zentrales Thema: Rituale, Anderen helfen, immer Dienstbereit, JA-Sagen. Behinderten helfen.

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Quellen:
Samuel Hahnemann: Reine Arzneimittellehre - Sechster Theil
Christian Sollmann: Pflanzliche Urtinkturen und homöopathische Heilmittel selbst herstellen

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